Die Situation am Freiburger Hauptbahnhof im Hinblick auf die Barrierefreiheit ist seit Jahren mangelhaft. Eine zeitgemäße Infrastruktur für Reisende, Umsteigende und Nutzer:innen des SPNVs und ÖPNV sieht anders aus. Für Menschen mit besonderen Bedarfen, wie Rollstuhlfahrende, Menschen mit Kinderwägen, Fahrrädern oder Rollatoren oder auch nur für Menschen mit etwas mehr Gepäck, ist der Freiburger Bahnhof eine Katastrophe.
An der Stadtbahnbrücke treffen zwei Akteure aufeinander: VAG und Deutsche Bahn. Beide schlossen vor Jahrzehnten einen Vertrag ab, der aktuell zum Nachteil der Nutzer:innen ausfällt. Rolltreppen und Aufzüge von der Stadtbahn zu den Gleisen werden von der VAG gewartet. Dass die VAG in ihrem Bereich den Umbau der Fahrstuhlanlagen jetzt zügig umsetzt, begrüßen wir sehr und betrachten dies auch als Fortschritt.
Überdachung der Rolltreppen ist notwendig
Da der Rolltreppenbetrieb weiterhin notwendig sein wird, diese auch immer wieder repariert und auch weiter betrieben werden sollen, wäre hier – wie auch bei der Rolltreppe von Gleis 1 – eine schützende Überdachung dringend notwendig, um die Technik – aber auch die Kund:innen – nachhaltig vor stark verschleißend wirkenden Witterungseinflüssen zu schützen.
An den Kosten dafür ist die Bahn künftig zwingend zu beteiligen. Wir stellen uns die Frage, warum hier die DB nicht in die Verantwortung genommen wird, insbesondere solange sie über keinen eigenen barrierefreien Übergang im Bereich der DB-Bahnhofsanlage verfügt und sie nachweislich betrieblich auf diese VAG-Anlage angewiesen ist.
Die Bahn muss endlich handeln
Es ist nicht zu akzeptieren, dass die Bahn in ihrem eigenen Bahnhofsbereich bisher so wenig für eine gute und barrierefreie Umstiegsqualität zwischen den Gleisen tut. Der dazu bekannte Zeitplan scheint uns bisher noch zu unkonkret und zu wenig verbindlich. Die X-te Verschiebung ist nicht mehr hinnehmbar.
Wir erwarten von der Stadtspitze, dass sie endlich konkrete Schritte verbindlich vereinbart. Wir erwarten von der Bahn, dass sie zügig in ihrem Bereich ein eigenständiges System zum barrierefreien Umstieg – wie gesetzlich erwartet – umsetzt und sich an den Kosten für den Betrieb der Rolltreppenanlage der VAG angemessen beteiligt. Hier besteht die dringende Notwendigkeit einer Klärung und Neuaufsetzung der bestehenden Vereinbarungen zum Betrieb der Rolltreppen zur Stadtbahn.
In einer Zeit, in der wir dringend auf einen funktionierenden ÖPNV angewiesen sind, um unsere Klimaziele zu erreichen, kann es nicht sein, dass ein derart bedeutender Verkehrsknotenpunkt sich über Jahre in einem solchen katastrophalen Zustand befindet.