Mikroplastik bei Kunstrasenplätzen minimieren

Ergänzungsantrag zu DS G-22/222, hier: Fortführung und Erweiterung der Bezuschussung von Investitionsvorhaben der Sportvereine im Rahmen des Sonderprogramms Kunststoffrasenplätze

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,

die unterzeichnenden Gemeinderäte:innen und Fraktionen beantragen die folgende Ergänzung der Drucksache.

„Im Rahmen der Fortführung und Erweiterung der Bezuschussung von Investitionsvorhaben der Sportvereine über das Sonderprogramm Kunststoffrasenplätze, werden antragstellende Vereine und Betreiber:innen bezüglich einer mikoplastikeintragveringernden Nutzung und Pflege der neuen Anlagen informiert und unterrichtet. Die Durchführung entsprechender Schulungen ist förderfähig. Die Stadt trägt Sorge, dass grundsätzlich und regelmäßig eine entsprechende Sensibilisierung der Nutzer:innen stattfindet.“

Begründung:
Neben der optimierten baulichen Anlage und Ausführung der Kunstrasenplätze kann der weitere Mikoroplastikeintrag durch geschulte Pflege und Nutzung weiter verringert werden.

Maßgeblich dafür könnten u.a. die Handlungsempfehlungen des DOSB sein:
https://cdn.dosb.de/user_upload/Sportstaetten-Umwelt/DOSB-AG_Mikroplastik_-Handlungsempfehlungen_Kunststoffrasensysteme__Stand_20200420.pdf

organisatorische Maßnahmen beim Betrieb,
– Einhaltung der Pflegeanleitungen
– Verwendung geeigneter Pflegemaschinen und -gerätschaften
– Vermeidung von Überfüllung bzw. Entfernung überflüssigen Füllstoffs
– Regelmäßige Durchführung der Grundpflege
• – Spezielle Reinigung der Spielfeldränder und Entwässerungssysteme
• – Regelmäßige Entfernung von natürlichen Einträgen (z. B. Blätter, Nadeln, Blüten/ Früchte, Äste) und/oder Verunreinigungen mit Rechen oder rotierenden Bürsten. Beim unverzichtbaren Einsatz von Laubbläsern vom Sportplatzrand zur Mitte arbeiten
• – Sachgemäße Entsorgung der entfernten natürlichen Einträge und/oder Verunreinigungen
– Durchführung von Intensivpflege (Tiefenreinigung) zur Entfernung von Feinabrieb
– Berücksichtigung der Wetterbedingungen (insbes. Niederschläge und Wind) bei Pflegemaßnahmen
– Reinigung der Sportgeräte sowie Pflegemaschinen und -gerätschaften vor Verlassen des Kunststoffrasen-Sportplatzes
– Fachgerechte Schneeräumung
– Schneelagerung nach Räumung auf befestigten und geeigneten Flächen
– Lagerung der Füllstoffe verpackt und geschützt vor Witterungseinflüssen in verschließbaren Behältnissen oder geschlossenen Räumen
– Schulung von Platzpflegepersonal (durch Erbauer und Betreiber)

Bewusstseinsbildung
– Berücksichtigung von baulich-konstruktiven und organisatorischen Maßnahmen zur Reduzierung des Austrags von synthetischen Füllstoffen durch (Planer, Erbauer und Betreiber)
– Sichtung aktueller Informationen, Erfahrungswerte und Entwicklungen bzgl. Betrieb und Nutzung von Kunststoffrasenplätzen (durch Betreiber)
– Sensibilisierung der Nutzer*innen und Förderung von angepassten Verhaltensweisen (durch Betreiber),
u.a.
• – Betreten und Verlassen des Kunststoffrasenplatzes vor und nach Trainings- und Spielbetrieb nur über die offiziellen Ein- und Ausgänge
• – Abklopfen / Abbürsten der Schuhe, Kleidung und ggf. Sportgeräte vor Verlassen des Kunstrasenplatzes
• – „Trockene“ Entsorgung von Füllstoffen, welche außerhalb des Kunstrasenplatzes auftreten (nicht über Waschbecken, Duschen, Waschmaschinen)
• – Anbringen von Verhaltenshinweisen an der Sportanlage

Die unterzeichnenden Stadträt:innen und Fraktion:

Gregor Mohlberg, Co-Fraktionsvorsitzender, EINE STADT FÜR ALLE
Felix Beuter, Stadtrat, EINE STADT FÜR ALLE

Jan Otto, Stadtrat, Bündnis90/Die Grünen
Annabelle Kalckreuth, Stadträtin, Bündnis90/Die Grünen

Stefan Schillinger, Stadtrat, SPD/Kulturliste
Atai Keller, Stadtrat, SPD/Kulturliste