Die Fraktionsgemeinschaft Eine Stadt für alle fordert die Geschäftsführung der FSB und Oberbürgermeister Martin Horn als Vorsitzenden des Aufsichtsrates auf, das bereits beschlossene Vorhaben, 190 Bäume für weitere Parkplätze am KEIDEL Bad zu fällen, nicht umzusetzen.
Uns ist die bestehende Beschlusslage natürlich bekannt, wir sind aber der Meinung, dass falsche Beschlüsse nicht umgesetzt, sondern aufgehoben werden müssen. Angesichts der uns allen bekannten hohen Bedeutung des Waldes im Kampf gegen den Klimawandel ist es nicht akzeptabel, dass wir einen Teil des Mooswaldes für noch mehr Autoparkplätze am KEIDEL Bad abholzen. Wir stimmen der Fridays for Future-Bewegung ebenso wie der Naturschutzbeauftragten der Stadt, Frau Dagmar Reduth, zu, dass dies ein „schädliches Konzept“ ist, das für das „Klima langfristig richtig teuer“ wird, und auch uns „blutet das Herz, wenn ein solch großes Waldstück für einen Parkplatz gerodet wird“ (BZ, 09.08.19). Diese veraltete Idee muss durch andere, intelligente Konzepte ersetzt werden. Im Gegenteil sollten, statt neue Parkplätze zu schaffen, auf den bereits bestehenden Parkplätzen zukünftig endlich Parkgebühren erhoben werden. Wir sind sicher, dass bei entsprechender Anstrengung und attraktiver Gestaltung, ein Teil der Autofahrer*innen aus dem Umland dafür gewonnen werden kann, einen – möglicherweise kostenlosen – Shuttle-Service in Anspruch zu nehmen. Die Linie 34 muss ausgebaut und möglicherweise durch eine direkte Anbindung an den Hauptbahnhof ergänzt werden.
Die Dramatik des Klimawandels und seiner Folgen verlangt von uns allen, neue Anstrengungen zu unternehmen und kreative Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Unsere ambitionierten Klimaschutz-ziele sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben sind, wenn wir nicht in der Lage sind, falsche Beschlüsse umzustoßen und diese 190 Bäume zu erhalten. Unsere Fraktionsgemeinschaft wird dazu einen Antrag im Gemeinderat einbringen, der auch eine Abänderung des bestehenden Bebauungsplanes zum Inhalt hat. Unsere Mitglieder im Aufsichtsrat der Stadtbau haben den Beschluss von Beginn an kritisiert und verlangen, dass das Thema erneut auf die Tagesordnung gesetzt wird. Unsere Kolleginnen und Kollegen in Gemeinderat und Aufsichtsrat fordern wir auf, sich diesem Antrag anzuschließen.