Unser kritisches Ja zum FR3-Kompromiss wegen breiterer Streckenführung

Portrait Gregor Mohlberg

Die Fraktionen JUPI, GRÜNE und Eine Stadt für alle – die neue Power-Mehrheit – haben sich an dieser Stelle auf einen kurzen gemeinsamen Redebeitrag geeinigt. Alle drei Fraktionen werden der Ergänzungsdrucksache zustimmen und freuen sich, dass in den letzten Tagen, auch nach einer Ortsbegehung, eine gute letztlich 3. Variante gefunden wurde, die deutlich mehr Platz schafft für Fuß- und Radfahrer:innen, die Bäume weitgehend erhält und die es auch ermöglicht den Hauptfriedhof weiterhin in größeren Gruppen und situationsbedingt mit dem Auto gut zu erreichen. Mit dem barrierefreien Umbau der VAG Haltestelle steigt zudem die Attraktivität der Anfahrt mit dem ÖPNV.

Klar ist aber auch, dass mit der steigenden Bedeutung der Fahrradverkehre und der intensiven Nutzung der Fahrradschnellwege, es in der Regel zu einer Trennung der Verkehre kommen muss, vor allem aus Sicherheitsgründen und der Konfliktvermeidung. Vor diesem Hintergrund ist auch eine Neuverteilung des öffentlichen Raums immer wieder notwendig und kann auch hier ggf. wieder erneut auf die Tagesordnung kommen, wenn gewichtige Probleme bei der Mischnutzung erkennbar werden sollten.

Für die gute Zusammenarbeit mit dem GuT und den Aktiven des FRE und anderer Verkehrsinitiativen ist hier zu danken. Wir gehen allerdings auch davon aus, dass bei künftigen Planungsprojekten jeweils 2,50 Meter für Fuß- und Radwege Ausgangspunkt aller Überlegungen sind.

Grundsätzlich geht es bei diesem Projekt übrigens nicht „nur“ um Radfahrer:innen, sondern auch um Fußgänger:innen und die Nutzer:innen der Stadtbahn. Vor diesem Hintergrund waren auch die 5000 Euro pro Quadratmeter Radweg in der BZ irreführend und für die öffentliche Debatte wenig hilfreich.

Die Gesamt-Kosten der Maßnahmen umfassen faktisch den barrierefreien Ausbau der VAG-Haltstelle, teilweise Gleissanierungen, deutliche Verbesserungen der Fußwege auf beiden Seiten und eben den Lückenschluss im FR3 entlang des Friedhofs. Zusätzlich sind in den Gesamtkosten erhebliche Fördermittelzuschüsse enthalten.

Gut ist auch, dass die schönen und jetzt blühenden Kirschbäume entlang der Friedhofsmauer nahezu alle erhalten werden. Weichen werden sicher ein paar schon kranke und sehr dünne Eiben, aber auch max. 4-6 größere Bäume wegen veränderten Straßenführungen.

Bei einer Ortsbegehung waren alle diese Maßnahmen für uns und auch in einer Gesamtabwägung nachvollziehbar. Entscheidend waren für uns eine in der neuen Variante insgesamt breitere Streckenführung von zusätzlich mind. 1 Meter, bzw. je 50 cm für Rad- und Fußverkehr, wenngleich damit die in Freiburg vorgesehen Mindestbreiten noch unterschritten werden, sowie eine gute taktile und farbliche Trennung der beiden Verkehrsräume.

Unsere Fraktionen begrüßen daher diese neue alternative Variante und werden dieser auch im GR – durchaus auch mit Bauchschmerzen – zustimmen.

Danke für die Aufmerksamkeit!