Anfrage: Kommunales Stipendienprogramm für Menschen mit Behinderung und für Menschen mit Migrationshintergrund

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Damen und Herren,

vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in der Verwaltung, der vor uns liegenden Verrentungswelle in den öffentlichen Verwaltungen sowie der Tatsache, dass in den öffentlichen Verwaltungen der Anteil der Menschen mit Behinderung oder Migrationshintergrund sehr gering ist, möchten wir Sie bitten, zu prüfen und einzuschätzen, ob die Einrichtung eines kommunalen Stipendienprogramms eine sinnvolle und praktikable Initiative sein kann. 

Geht man davon aus, dass jährlich 4 Personen für eine Dauer von ca. 3 bis 4 Jahren gefördert werden, würde je nach monatlichem Förderumfang überschlägig etwa eine Summe von ca. 100.000 bis max. 150.000 Euro jährlich benötigt werden. 

Das Stipendienprogramm könnte sich dabei sowohl auf verwaltungsnahe Ausbildungsberufe als auch auf Studiengänge beziehen (Planung, Verwaltung, Steuerung, Finanzen). Bei der Vergabe könnte man neben der Verwaltung auch den Beirat für Menschen mit Behinderung und den Migrant:innenbeirat hinzuziehen.

Grundsätzlich haben wir den Eindruck, dass die Potentiale in der Gruppe der Menschen mit Behinderung und der Menschen mit Migrationshintergrund im Hinblick auf das Ergreifen eines Verwaltungsberufs noch nicht ausreichend erschlossen sind. 

Ein kommunales Stipendienprogramm könnte so die Diversität der Beschäftigten in der Verwaltung vergrößern, einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit leisten und helfen, zusätzliche Beschäftigten-Potentiale für die öffentliche Verwaltung zu erschließen.

Eine grundsätzliche rechtliche Möglichkeit zur Einrichtung eines kommunalen Stipendienprogramms scheint u.E. nach zu bestehen.

Herzlichen Dank für die Beantwortung unserer Anfrage und ihre Einschätzung aus verwaltungsinterner Sicht.

Daniela Ullrich, Stellv. Fraktionsvorsitzende, EINE STADT FÜR ALLE

Anne Reyers, Stadträtin, EINE STADT FÜR ALLE

Gregor Mohlberg, Co-Fraktionsvorsitzender, EINE STADT FÜR ALLE

Sophia Kilian, Fraktionsvorsitzende FR4U

Ramon Kathrein, Stadtrat Kultur/Inklusion