Anfrage zu Baumfällungen im Dietenbach-Wald
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
auch unsere Fraktion hat mit Entsetzen Kenntnis davon erhalten, dass am 19.06.23 mitten in der Brutsaison auf einem Flurstück des Dietenbachwaldes mindestens 16 große Bäume gefällt wurden. Und dies war nicht das erste Mal, dass Waldeigentümer:innen kurz vor Grundstücksübergabe in den Waldbestand eingegriffen haben. Weitere derartige Eingriffe / Fällungen müssen aus klima- und artenschutzrechtlichen Gründen unbedingt verhindert werden.
Deshalb bitten wir um eine erste Stellungnahme zu der Problematik und unseren nachfolgenden Fragen in der morgigen Gemeinderatssitzung unter TOP Verschiedenes im öffentlichen Teil, ebenso wie um eine schriftliche Beantwortung unserer Fragen:
1.Entspricht es den Tatsachen, dass die Waldeigentümer nicht für ihren Baumbestand, sondern nur für ihr Grundstück entschädigt werden? Wenn ja, warum nicht?
2. Wird die Verwaltung weitere Rodungen verhindern und wenn ja mit welchen Mitteln? Wir plädieren für eine Entschädigung für den Baumbestand an private Waldbesitzer zur Verhinderung weiterer Abholzung, wenn andere Mittel nicht greifen.
3. Wusste die Stadtverwaltung von der illegalen Rodung, wenn nein wie geht sie nun damit um? Wir fordern die Stadt auf, den Waldbesitzer wegen des Verstoßes gegen den Artenschutz rechtlich zu belangen.
4. Warum werden weitere Rodungen nur bis zum 1.8.23 untersagt? Entspricht es der Tatsache, dass großflächige Baumfällungen danach geduldet werden? Wir sprechen uns klar dagegen aus.
5. Zu welchem Zeitpunkt werden die Grundstücke von den Besitzern an die Stadt übergeben? Ist zu diesem Zeitpunkt der Bebauungsplan rechtskräftig beschlossen? Wenn nein, wie will die Stadt gewährleisten, dass keine Bäume gefällt werden, die aufgrund der geplanten Bebauung Bestand haben.
Mit freundlichen Grüßen
Lina Wiemer-Cialowicz
Irene Vogel
Prof. Günter Rausch