Die Musikschule gehört ins Herz der Stadt!

Portrait Irene Vogel

Zunächst eine Vorbemerkung: Eine Stadt für alle hält ein eigenes Haus, eine Musikschulzentrale im Herzen der Stadt Freiburg für richtig und notwendig und auch für einen wichtigen Baustein im Wandlungsprozess der Innenstadt hin zu mehr kultureller Nutzung. Wir unterstützen dieses Ziel aus vollem Herzen. Und am Rande bemerkt, unterstützen wir auch die Umwandlung der Musikschule von einem e.V. in eine städtische Einrichtung, um ihre Bedeutung für die kulturelle Bildung zu steigern.

Vielen Dank an Frau Bürgermeisterin Buchheit für die vorliegende Drucksache, die drauf eingeht, welchen Stellenwert ein eigenes Gebäude für die Musikschule und für die Stadt hat. Die dann einen Überblick darüber verschafft, welche Leerstände städtischer Gebäude in Frage kämen und welche nicht. Der Wunsch nach einer dauerhaften Musikschulzentrale scheint demnach unrealistisch und es braucht nach dem Rotteck-Haus, der Stadthalle und der zunehmenden Raumknappheit in der Turnsee- und vielen anderen Schulen eine weitere Interimslösung.

Die wird als kleine Lösung im Bahnhof Littenweiler und im Haus zum Herzog gesehen und entsprechend geprüft. Als dauerhafte spätere Nutzung würde unsere Fraktion für das Haus zum Herzog aufgrund der Wirtschaftlichkeit jedoch das von Willi Sutter angedachte Projekt einer Mischnutzung durch eine private Galerie und eines durch eine Genossenschaft finanzierten Umzugs der Basler 8 Beratungsstellen in dieses Gebäude favorisieren.

Mittelfristig käme wohl auch das ehemalige Forstamt theoretisch in Frage. Entgegen der Verwaltung kommt unsere Fraktion allerdings zu dem Schluss, dass mittelfristig die Karlskaserne der beste Standort für die Musikschule wäre, als der Ort, der wesentlich zu einer positiven zukünftigen Entwicklung der Innenstadt beitragen muss und kann. Dazu braucht es deren Erhalt in städtischem Besitz oder zumindest in Erbpacht. Und dazu braucht es eine mutige und kluge Projektentwicklung für vielfache kulturelle, bürgerschaftliche und auch kommerzielle Nutzungen. Darin sehen wir auch die Musikschule mit ihren vielen Nutzer:innen bestens verortet. Sobald wir uns mit der Zukunft der Karlskaserne befassen können, werden wir diesen Vorschlag konkret einbringen.

Weil dies aber Zukunftsmusik ist, war es um so wichtiger, dass der Gemeinderat finanzielle Mittel auch für eine mögliche Anmietung privater gewerblicher Räume in den Doppelhaushalt eingestellt hat. Sollten die als kurzfristig für Interimsnutzungen identifizierten Objekte sich als nicht realisierbar herausstellen, ist immerhin eine Finanzierbarkeit von zusätzlichen Mietkosten nicht mehr ausgeschlossen.

Um das Personal zu halten und damit die Musikschule die erfreuliche Nachfrage nach Corona überhaupt bedienen kann, wird es neben der Standort Frage aber zunehmend mehr darauf ankommen, die Rahmenbedingungen für das festangestellte Personal und die Honorarkräfte auch in finanzieller Hinsicht zu verbessern. Unter teilweise widrigsten Bedingungen haben sie der Musikschule die Treue gehalten. Ohne entsprechende Perspektiven sollten wir nicht davon ausgehen, dass dies noch lange der Fall sein wird. Der Vorstand der Musikschule wird sich auch mit dieser Problematik dringend befassen müssen.