Bildungsungerechtigkeit nicht länger hinnehmen!

Auch in Freiburg bestimmt immer noch die soziale Herkunft darüber, wohin der Schul- und Lebensweg führt. Seit 2013 ist bekannt, dass doppelt so viele Schüler:innen ohne einen Migrationshintergrund aufs Gymnasium gehen, als solche aus migrantischen Familien. Freiburg bildet im Vergleich zu anderen Stadtkreisen hier das Schlusslicht. Weingarten ist der Stadtteil mit den meisten Kindern im Hartz-IV–Bezug und mit Migrationshintergrund. Während hier nur 16 % der Kinder aufs Gymnasium gehen, sind es in Herdern mehr als 90 %. Die soziale Spaltung in unserer Stadt ist seit Jahren offenkundig! Der bloße Schulentwicklungsbericht bleibt hier bisher ohne Konsequenzen.

Bildung ist ein Kinder- und ein Menschenrecht
Wir fordern: Kein Kind darf mehr zurückgelassen werden, weil es zufällig in eine Familie hineingeboren wurde, die es nicht hinreichend auf die Schule vorbereiten konnte. Unser Antrag, exemplarisch für Weingarten, eine ganzheitliche Strategie zur Überwindung von Bildungsun-gerechtigkeit zu entwickeln, fand wieder keine Zustimmung. Gleiches fordern wir für Haslach, die Beurbarung und Landwasser. Auch eine bessere Hinführung auf handwerkliche, pflegerische, soziale oder kaufmännische Berufe ist notwendig. Werkrealschulen, Realschulen und die beruflichen Schulen dürfen deshalb kein Schattensein mehr führen.

Günter Rausch