Ein Kulturell-urbanes Zentrum für den Westen

Neben der Einhaltung der 50 Prozent Sozialwohnungsquote und einem möglichst nach haltigem Bau und Betrieb des neuen Stadtteils Dietenbach bewegt uns die Frage nach dem soziokulturellen Wert des Stadtteils für seine Bewohner:innen und die umliegenden Stadtteile. Fehler wie im Rieselfeld, wo es sehr wenig Abendgastronomie gibt – z. B. fehlt ein Biergarten, und die zahlreichen Plätze spielen gar keine Rolle – sollten nicht wiederholt werden.

Kunst, Kultur und Kneipen mitplanen

Im Dietenbach ist dies von Anfang an mitzuplanen und zu optimieren, auch mit dem Ziel, dass der neue Stadtteil für seine Nachbar n Rieselfeld und Weingarten ein verbindendes Angebot schafft. In diesem Sinne gilt es, in den konkreter werdenden Planungen solche Räume zu definieren und damit von vornherein Konfliktlagen mit Anwohner:innen zu minimieren. Die Möglichkeiten für ein sozio-kulturelles Angebot sind durch bestimmte Bautypologien zu ermöglichen, und es müssen auch Orte geschaffen werden, an denen sich solche Angebote gegenseitig stützen und konzentrieren – z. B. Kneipen, Cafés, Stadtteiltreff und Marktplatz in direkter Nähe oder in einem Straßenzug.

Da der Stadtteil vornehmlich als Wohnbauprojekt gedacht wird, ist es wichtig, eine sozio-kulturelle Planung immer wieder in den Fokus zu rücken und auch als Teil der Konzeptvergaben für bestimmte Baufelder zu bestimmen. Im Gemeinderat heben wir dazu u.a. beantragt: „Mitzudenken sind – insbesondere bei gastronomischer, sozio kultureller und sozialer Nutzung – auch da zugehörige und nutzbare Außenflächen im Erdgeschoss. Dabei sind vorhersehbare Nutzungskonflikte (Lärm, Nutzungsdauer und intensität) im Sinne einer konfliktfreien Nutzung gerade auch der Außenflächen planerisch gut aufzulösen.“ Jetzt gehen wir in die Umsetzung.

Es geht um mehr – für alle

Unter „sozio kulturell“ verstehen wir natürlich mehr als nur Platz für Gastronomie und eine gute Nutzung der öf fentlichen Plätze. Es geht auch um eine gute Verteilung und Zugänglichkeit von Gemeinschaftsräumen als attraktive dritte Orte sowie offene, angstfreie Wege und Platzgestaltung. Es geht um Kunst im öffentlichen Raum, multifunktionale Quartiersgaragen, öffentliche Toiletten, gute Jugend und Quartiersarbeit von Anfang an und auch die sozio kulturelle Einbindung der Infrastruktur von Handwerksbetrieben, Schule, Studierenden und Azubiwohnheim. Uns geht es darum, ganz selbstverständlich nicht nur Wohnen, Arbeiten und Versorgen in den Mittelpunkt zu stellen, sondern dazu gehört auch Bildung, Sport, Kultur, Erholung, Gesundheitsversorgung sowie Pflege und Sorgearbeit. Profitieren sollen davon der ganze Freiburger Westen, das Rieselfeld, Weingarten, und nicht nur die neuen Bewohner:innen des Dietenbachs.

(Gregor Mohlberg und Lina Wiemer-Cialowicz)