Ergänzungsantrag zum städtebaulichen Rahmenplan Dietenbach

Gemeideratsanträge

Ergänzungsantrag zu Top 23 der Gemeinderatssitzung vom 7./8.12.2020

Sehr geehrter Oberbürgermeister Horn,

wir beantragen, den Beschlusstext in Ziffer 2 wie folgt zu ergänzen:

e) bei den weiteren Planung zu prüfen, inwiefern Elemente einer „Essbaren Stadt“ (z.B. Flächen für Urban Gardening, vertikale Nutzgärten als Fassadenbegrünung, Bepflanzung mit Nutzpflanzen im öffentlichen Raum) integrierbar sind.

f) bei den weiteren Planungen der Strassenräume, des öffentlichen Raums und der Spiel- und Sporträume zu prüfen, wie weit eine Vernetzung dieser Räume im Sinne eines spielbaren Stadtteils möglich ist und auch genügend Verweilmöglichkeiten für Fußgänger geschaffen werden können.

g) Bei der weiteren Planung zu prüfen, welche Räume für Sharingangebote (z.B. offene Werkstätten, Reparaturcafes) genutzt werden können (z.B. in die Quartiersgaragen integriert).

h) Bei den weiteren Planungen zu prüfen, welche Räume für Kulturangebote (z.B. Clubs, Probenräume, Ateliers) integrierbar sind.

Begründung:

Unsere Fraktion begrüsst den Rahmenplan als hervorragende Grundlage der weiteren Planung des neuen Stadtteils. Unsere Ergänzungsanträge verfolgen das Ziel, aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen aufzugreifen und im neuen Stadtteil noch besser zu verankern

e) Für Dietenbach mussten landwirtschaftliche Nutzflächen geopfert werden. Aus unserer Sicht, sollte versucht werden, das Thema Nahrungsmittelerzeugung im Stadtteil sichtbar zu machen. Dies kommt auch dem Wunsch vieler Menschen nach gemeinschaftlichem Gärtnern und dem hohen Stellenwert, den das Thema Ernährung und regionale Erzeugung bei vielen Freiburger:innen genießt, entgegen.

f) Der Mensch ist – so Schiller – nur da ganz Mensch, wo er spielt. Die gebaute Umwelt trägt dem leider oft nicht Rechnung. Wege gewinnen an Attraktivität, wenn sie „spielbar“ sind und abwechslungsreich gestaltet sind. Für Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, hängt ihr Aktionsradius zudem davon ab, dass es Möglichkeiten gibt, sich auf dem Weg aus zu ruhen, sei es, um innezuhalten oder kurz zu verschnaufen. Sitz- und Anlehngelegenheiten müssen dabei nicht zwangsweise die Form von Bänken annehmen, auch Absätze an Ladenfronten, kleine Mauern etc. können solche Verschnaufmöglichkeiten bieten. Spielbare Strassen und Wege können die offiziellen Spiel- und Sportorte vernetzen und regen zur Nutzung des öffentlichen Raums an.

g) Gerade in einem hochverdichteten Stadtteil ist es nicht möglich, dass jeder Bewohnerin sich eine eigene Werkstatt einrichtet. Wie auch im Bereich der Mobilität (Carsharing, Fahrradleihsysteme) ist der Gedanke des Teilens ein Ausweg. Gemeinschaftliche Werkstätten und Repaircafes schonen nicht nur Ressourcen, sondern stiften auch Gemeinschaft. h) Auch ohne die künftigen Bewohnerinnen von Dietenbach sind Räume für Kultur in der Stadt Mangelware. Der neue Stadtteil sollte daher zumindest die kulturelle Infrastruktur im Stadtteil bereithalten, die für die dortigen Bewohner*innen benötigt werden, um die bestehende Raumnot nicht noch zu verschärfen. Darüberhinaus wäre es zu wünschen, dass auch die Planung des öffentlichen Raumes die Möglichkeit von Kulturveranstaltungen im Freien mit bedenkt.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Moos, Lina Wiemer-Cialowicz // Eine Stadt für alle
Sophie Schwer, Timothy Simms // Bündnis 90/Die Grünen
Julia Söhne, Renate Buchen // SPD/Kulturliste
Sergio Pax, Maria del Mar Mena Aragon // JUPI-Fraktion