Keine verkaufsoffenen Sonntage in Freiburg

Die Fraktionsgemeinschaft Eine Stadt für alle – links. ökologisch. feministisch. solidarisiert sich mit dem Protest der Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof gegen verkaufsoffene Sonntage. Die Beschäftigten wenden sich gegen eine mögliche Entscheidung des Freiburger Gemeinderats auf Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, CDU, FDP/BFF und Freien Wählern zwei verkaufsoffene Sonntage im Jubiläumsjahr 2020 der Stadt Freiburg einzurichten.

Die Beschäftigten im Einzelhandel sind durch die sowieso bereits langen
Ladenöffnungszeiten und den Umstand, dass der Samstag im Einzelhandel ein regulärer Arbeitstag ist, besonders auf den gesetzlichen Sonn- und Feiertagsschutz angewiesen, damit Familie, soziales Leben, Engagement und andere Aspekte des Lebens außerhalb der Arbeit weiterhin möglich bleiben. Für allein- und getrennterziehende Eltern ist es an Sonntagen dazu noch besonders schwierig, eine adäquate Kinderbetreuung zu finden.

Durch die Einschränkungen, die im öffentlichen Nahverkehr an Sonntagen gelten, führt ein vermehrtes Konsumieren in der Innenstadt an Sonntagen auch zu einer deutlich höheren Umweltbelastung, da Kund*innen und Belegschaft vermehrt mit dem Auto kommen.

Aus unserer Sicht sind die Möglichkeiten zum Konsum in der Freiburger Innenstadt auch ohne diese zusätzlichen verkaufsoffenen Sonntage mehr als ausreichend gegeben und es sollte im Sinne der vielen Beschäftigten im Einzelhandel seitens der Stadt eher darüber nachgedacht werden, ob wir in Freiburg die bereits regelmäßig stattfindenden Megasamstage, an denen der Konsum bis Mitternacht zelebriert werden kann, wirklich brauchen. Daher fordern wir den Gemeinderat auf, den interfraktionellen Antrag abzulehnen, bzw. die Antragssteller*innen, diesen zurückzuziehen.